Der Schritt weg vom Tower-Server hin zu 1 HE 19″ Servern war schon für viele kleine und mittelständische Unternehmen eine deutliche Umstellung in der IT.
Immerhin musste speziell dafür ein Datenschrank und eventuell auch eine Klimatisierung angeschafft werden. Dafür gewann man ordentlich Platz und auch die Verkabelung wurde vereinfacht.
Schaut man sich allerdings die Auslastung der Server an, merkt man sehr schnell, dass heute der Engpass oft die Festplatten sind. Weniger die CPU oder der Arbeitsspeicher.
Der Schritt hin zur Virtualisierung führt zu einer weiteren Verbesserung indem die Ressourcen der Hardware noch besser ausgenutzt werden können.
In einem Projekt habe ich nun einen – zumindest für ein mittelständisches Unternehmen nicht kleinen – Schritt hin zu Blade Servern und Virtualisierung gemacht. Mit insgesamt sehr positiven Erfahrungen.
Zunächst einmal wurde ein IBM Blade Server S angeschafft. Für die Planung benötigte ich die Unterstützung eines IBM Partners, der die Hardware im Detail kannte. Die Entscheidung für IBM fiel hauptsächlich wegen der Tatsache, dass man dort über mehrere Generationen die Blades und Gehäuse kombinieren konnte / kann. Bei anderen Anbietern war das leider nicht so.
Das Blade Center erlaubt es auch in Zukunft die Rechenleistung zu erweitern, ohne dafür zu viel Platz zu benötigen. Leider können die verwendeten Blades nur bis max. 16 GB Arbeitsspeicher ausgebaut werden. Es zeigt sich jetzt schon, dass die insgesamt 6 Quad-Core CPU’s ausreichend Reserven bieten (um nicht zu sagen “vollständig gelangweilt sind”). Der Arbeitsspeicher dagegen ist schon zu 50% verbraucht. Hier sollte IBM mehr bieten.
Für VMware habe ich mich entschieden, weil es damit einfach am meisten Erfahrungen gibt. Die Virtualisierung der vorhandenen Server klappte zum Teil recht gut.
Große Probleme gab es allerdings mit Server 2008. Dieses konnte ich – auch nach Rücksprache mit dem Hersteller – nur mit Tricks virtualisieren.
Noch dämlicher war die Tatsache, dass eine vorhandene Linux VM (freier VMware Server) nicht übernommen werden konnte. Das Problem war, dass der freie Server mit virtuellen IDE Platten arbeitet, die kostenpflichtige Version dagegen mit SCSII.
Aber nach vielen Stunden bzw. Tagen gaben auch die letzten Maschinen nach.
Mein Fazit – BladeCenter und Virtualisierung sind ein richtiger Schritt in die Zukunft. Sowohl bei der Hard- als auch bei der Software gibt es allerdings immer noch Einschränkungen und Probleme im Detail, die ich eher als “branchenüblich” einstufen würde. Die Vorteile – besonders im Bereich Fernwartung und Redundanz – liegen klar auf der Hand. Die Kosten für die Hardware sind vergleichbar, bei gleichzeitiger Möglichkeit zur besseren Auslastung der Hardware. Die Preise für die Software sind ertragbar.